Klimawandel und Urbanisierung als Schadenstreiber
Der Klimawandel bringt häufiger extreme Wetterlagen mit sich – darunter auch heftige Gewitter mit großem Hagel. Höhere Temperaturen begünstigen die Entstehung solcher Unwetter. Besonders in Süddeutschland – etwa in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen – sind die Auswirkungen bereits spürbar.
Gleichzeitig steigt durch die zunehmende Urbanisierung die Dichte an Gebäuden, Infrastruktur und Fahrzeugen. Das bedeutet: Selbst wenn die Häufigkeit von Hagel nicht überall zunimmt, verursachen bestehende Ereignisse mehr Schaden – einfach weil mehr Werte betroffen sind.
Hagel-Hotspots: Hier trifft es Deutschland am häufigsten
Laut aktuellen Auswertungen war Duisburg 2024 die hagelintensivste Großstadt Deutschlands, gefolgt von Stuttgart und Leipzig. Besonders gefährdet sind Regionen in Alpennähe sowie Mittelgebirgszonen, da diese Gebiete klimatisch die Bildung starker Gewitterzellen begünstigen.
Ein weiterer Faktor für die scheinbar steigenden Schäden: Die Datenerfassung ist präziser geworden. Schäden werden schneller gemeldet und systematischer dokumentiert – was zu einem statistischen Anstieg führen kann, auch wenn die tatsächliche Häufigkeit gleichbleibt.
Typische Hagelschäden an Gebäuden und PV-Anlagen
Hagel kann erhebliche Schäden an Wohngebäuden und Solaranlagen verursachen. Typische Hagelschäden an Häusern sind:
- Brüche und Risse an Dachziegeln, Schindeln oder Dichtungsbahnen
- Schäden an Wärmedämmung und Außenputz
- Beschädigte Fenster, Türen, Regenrinnen und Außeninstallationen
Für PV-Anlagen sind Hagelkörner besonders gefährlich. Zwar halten moderne Module in der Regel Korngrößen bis 2,5 cm stand, doch größere oder langanhaltende Hagelstürme können folgende Schäden verursachen:
- Glasbruch und Risse in Modulen
- Defekte Verkabelungen und elektrische Anschlüsse
- Schäden an Wechselrichtern bis hin zum Brandrisiko
- Verbiegung oder Bruch von Halterungen und Rahmen
Bereits kleine Risse können die Leistungsfähigkeit Ihrer PV-Anlage erheblich mindern – im schlimmsten Fall droht ein kompletter Ausfall.
Nach dem Hagel: Schaden erkennen und richtig handeln
Nach einem Unwetter mit Hagel ist eine gründliche Inspektion Ihrer Immobilie und PV-Anlage unerlässlich. Sichtprüfungen von ebener Erde reichen oft nicht aus. Es empfiehlt sich, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen, um versteckte Schäden aufzudecken.
Zur Schadenvermeidung gehören auch präventive Maßnahmen wie:
- Auswahl hagelresistenter Baumaterialien
- Verwendung hochwertiger PV-Module
- Regelmäßige Wartung von Dach und Anlagenkomponenten
Gerichte sehen die Pflicht zur Vorsorge zunehmend bei Eigentümern – insbesondere wenn Wetterdienste vor Sturm oder Hagel warnen.
Versicherung gegen Hagel: Das sollten Haus- und PV-Anlagenbesitzer wissen
Eine passende Versicherung gegen Hagelschäden an Ihrer PV-Anlage und Ihrem Gebäude schützt Sie vor den finanziellen Folgen. Klären Sie im Vorfeld, ob und wie Ihre Photovoltaikanlage in der Wohngebäudeversicherung mitversichert ist – oder ob eine separate Betreiberhaftpflicht notwendig ist.
Empfohlen werden folgende Versicherungen:
- Wohngebäudeversicherung inkl. Elementarschäden oder separate Photovoltaikversicherung
- Betreiberhaftpflichtversicherung für PV-Anlagen
- Private Haftpflichtversicherung (z. B. bei herabfallenden Teilen)
- Grundbesitzerhaftpflicht bei vermieteten Immobilien
Hagel in Verbindung mit Sturm kann auch Dritte oder fremde Sachwerte gefährden. Daher ist der Haftpflichtschutz besonders wichtig.
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